Revitalisierung des Mainufers in Frankfurt - Historie und Konzept

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Die Faszination für den Flussraum bleibt: fünfzig Jahre später hat sie sich neue Orte und Einrichtungen geschaffen. Erste großzügige Aufwertungen sind in den 80igern zu finden: das Museumsufer. Neben den umgebauten Sommerhäusern der alten Patrizierfamilien entstehen beidseitig des Ufers hochwertige Museumsneubauten. Die „Perlenkette“ findet Nachahmer in der gesamten Bundesrepublik.

Heute zeigen sich stadträumliche Erweiterungen in vier Himmelsrichtungen. Großunternehmen wie die Allianz, die SEB und die Europäische Zentralbank sind direkte Anlieger am Wasser. 

Ein dem Main kürzlich abgezwacktes Tiefufer, der Allianzkai, verführt den Mainlüstler zum Mittagsspaziergang bis zum brachliegenden Kleinod der südwestlichen Stadtgrenze: das Licht- und Luftbad. Zukünftig über eine Fähre mit dem Sommerhoffpark verbunden, rundet sich hier der Promenadenweg.

Der Westhafen gibt der Stadt ein neues Gepräge: Hochwertige Wohnbebauungen auf der Mole, zweiseitig umgeben von Wasser, ein privater Sportboothafen, neue Bürogebäude auf dem Festufer, Gastronomien mit Industriecharme, moderne Parkanlagen, markant gelegen vor dem Kraftwerk West, heben diesen Ort erstmals ins Bewußtsein der Frankfurter.

Der ehemalige Schlachthof im Nordosten der Innenstadt hat im „Florentinischen Viertel“ zumindest verbal Italien an den Main geholt. Geförderte und privatwirtschaftlich errichtete Wohnungen, eine große Plaza, in kürzester Zeit durch das persönliche Engagement eines Investors belebt, hätten den typischen Hochkai, der hier aus nicht nachvollziehbaren Gründen verlegt wurde, mit seinem Verkehr gut vertragen.

Gegenüberliegend die Großmarkthalle von Martin Elsässer im Nordosten der Stadt – sie wird Hauptsitz der EZB sein. Die Umsiedlung dieser Großbank wirft ihre Schatten voraus - erste Ergebnisse sind sichtbar: ein Bildungszentrum, neue Werbeagenturen, Szenegastronomie, kommerzieller Geschoßwohnungsbau.

Die großmaßstäblichen Stadtplanungen fassen die Stadt neu. Kleine Einzelmaßnahmen, teilweise Privatinitiativen in unmittelbarer Flussnähe, spiegeln die Freude der Bevölkerung, den Fluß in der Stadt zurück gewonnen zu haben. Auf sieben Flußkilometern entstanden in acht Jahren improvisierte Sommergärten, kleine Bars in ehemaligen Toilettenanlagen, Holzhütten mit Liegestühlen bieten Drinks für die Skater, private Ruderclubs öffnen ihre Tore. Das Level der Angebote differiert erheblich, die Szene ist lebendig und sportlich. „Mainlust“ hat eine zeitgemäße Form gefunden: Sonnenbaden mit Laptop, Bonga-Sessions am Wasser, Ghettoblaster liefern den Rhythmus zum Inlinerballett, das Gras ist dicht belegt. Kürzlich sind erste „feste“ Baumaßnahmen genehmigt und ausgeführt worden.

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